Regelschmerzen in der Jugend – unterschätztes Risiko für chronische Schmerzen

Eine aktuelle britische Langzeitstudie hat gezeigt: Jugendliche mit mittelstarken bis starken Regelschmerzen („Dysmenorrhö“) haben später ein deutlich erhöhtes Risiko, als Erwachsene an chronischen Schmerzen zu leiden. Betroffen sind nicht nur Bauch und Becken, sondern auch Rücken, Kopf oder Gelenke. Besonders bemerkenswert ist, dass die Schwere der Regelschmerzen in der Jugend in einem klaren Zusammenhang mit dem Auftreten von Schmerzen im Erwachsenenalter steht – je stärker die Beschwerden, desto höher das Risiko.

Neu an dieser Untersuchung ist die große Zahl von Teilnehmenden und die Tatsache, dass die Betroffenen über mehr als zehn Jahre hinweg beobachtet wurden. Damit ist erstmals überzeugend belegt, dass Regelschmerzen nicht nur ein akutes Problem darstellen, sondern auch langfristige Folgen haben können.

Was bedeutet das in der Praxis?

  • Beschwerden ernst nehmen: Regelschmerzen sind keine „Nebensache“ oder etwas, das man einfach aushalten muss.

  • Frühzeitig Rat suchen: Wer schon in jungen Jahren regelmäßig starke Schmerzen hat, sollte ärztlichen Rat einholen – je eher, desto besser.

  • Individuelle Lösungen: Neben Medikamenten kommen auch nicht-medikamentöse Maßnahmen und Strategien zur Selbsthilfe in Frage. Entscheidend ist eine gute Aufklärung und Begleitung.

Mir ist es ein Anliegen, dass Patientinnen mit solchen Beschwerden ernst genommen werden und Unterstützung erhalten. Wer Fragen oder anhaltende Schmerzen hat, findet in meiner Ordination eine Anlaufstelle für eine fachärztliche Abklärung und Beratung.

Nachdenkliche Pose